Viel Pfeffer im Derby zwischen FC 26 und ETG

Quelle (Text/Foto): Medienhaus Bauer, am 11.02.2023

Selten hat in den letzten Jahren ein spannenderes Handballspiel in Oer-Erkenschwick stattgefunden. Bei FC 26 Erkenschwick gegen ETG Recklinghausen war viel Pfeffer drin.

FC IKeine Frage, FC-Torwart Jonathan Peters war mal wieder einer der Besten seiner Mannschaft. © Andreas von Sannowitz

Der Jubel beim Außenseiter war riesengroß. Der FC 26 Erkenschwick, mit einer kleinen Besetzung eigentlich chancenlos ins Derby gestartet, setzte sich in der mit rund 100 Zuschauern gut besuchten Willi-Winter-Halle hauchdünn gegen die ETG Recklinghausen durch, die als klarer Favorit gehandelt wurde und der die Experten in den restlichen Saisonspielen durchaus noch den Angriff auf Platz eins zugetraut hatten. Mika Knöner (9 Tore) und Juliano Windmüller (8), dazu ein erneut überragender Jonathan Peters im FC-Tor, waren die Garanten für den 29:28 (14:14)-Erfolg des FC, der selbst nun wieder Hoffnung schöpfen darf im Abstiegskampf.

Aber ist der Zug an die Spitze für die ETG nach der Niederlage beim FC abgefahren? „Ich hatte das ohnehin nie gesagt, dass wir aufsteigen wollen“, meinte ein ziemlich gefasster, aber auch enttäuschter ETG-Trainer Philipp Jacob nach Spielschluss. Der Coach sieht die Sache ganz anders: „Wir haben es verpasst, hier heute mit einem Sieg den Abstand auf Rang sechs und damit auf die Abstiegszone zu vergrößern.“

Im Vestderby war von Beginn an ordentlich Pfeffer drin, spielten sich teils dramatische Szene ab. Die Emotionen kochten hoch, auf beiden Seiten. Und in der hektischen Schlussphase kam es auch zu einer Rudelbildung. Doch die beiden sehr guten Schiedsrichter ließen sich dadurch nie aus der Ruhe bringen, hatten die Begegnung stets im Griff. „So gute Schiris hatten wir hier selten. Respekt für diese Leistung“, meinte auch Erkenschwicks Spielertrainer Markus Engberding direkt nach der Schlusssirene anerkennend.

Kurz zuvor hatte „Ente“ noch mit seinen Jungs gejubelt, als Dustin Dalian, mit sechs Treffern bester Schütze bei der ETG, den letzten Freiwurf für den Favoriten knapp am Tor vorbeigeworfen hatte. Da waren die 60 emotionsgeladenen Minuten bereits um. Dass es überhaupt noch so spannend werden würde, das hatte sich der FC, der nach den Ausfällen von Mats und Torben Wyink sowie Tobi Schlechtrimen so gut wie keine Alternativen im Rückraum hatte, irgendwie selbst zuzuschreiben.

Engberding und Rathmer geraten aneinander und müssen runter
Bis zum 21:21, eine Viertelstunde vor Schluss, hatte sich keines der beiden Teams mit mehr als zwei Toren absetzen können. Dann aber schien das Spiel überraschend zugunsten der Hausherren zu kippen. „Eigentlich müsste der FC nach der Pause irgendwann einbrechen. Die haben ja mehr oder weniger alle durchgespielt“, mutmaßte auch Jens Körner beim 14:14 in der Halbzeitpause. Der Ex-FC-Coach sollte sich aber täuschen.

Der FC lag vier Minuten vor Schluss nämlich mit 27:25 vorne, als Mika Knöner an den Siebenmeterpunkt trat. Er verwarf und brachte die Eisenbahner so wieder ins Spiel. Alexander Rathmer verkürzte auf 27:26. Dann gingen sich FC-Spielertrainer Markus Engberding und Nicolas Rathmer, der völlig ausflippte, an die Wäsche. Beide bekamen zwei Minuten und durften sich die letzten Sekunden des Spiels von der Bank aus ansehen.

Erst glich Christoph Nowack zum 27:27 aus, dann flog auch der nach Kreuzbandriss wieder genesene Nick Andersen bei der ETG vom Feld. Juliano Windmüller traf zum 28:27. Doch Lars Sporkmann schaffte den erneuten Ausgleich. Als Mika Knöner dann aber acht Sekunden vor dem Ende das 29:28 erzielte, war der Favorit besiegt und die Halle stand Kopf. „Wir hatten eigentlich keine Chance, aber die haben wir genutzt“, unkte FC-Co-Trainer Sebastian „Strulli“ Dücker.

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